Wärme für Ihr Zuhause – von der Wärmequelle bis zur „warmen Stube“

Egal ob die Wärme im Blockheizkraftwerk der Biogasanlage, durch das Verbrennen von Hackschnitzeln oder durch eine Luft-Wärme-Pumpe ensteht, sie wird an das Wasser des Nahwärmenetzes übertragen.

Wie kommt die Wärme in Ihr Haus?

Die Abwärme der Biogasanlage bzw. die Wärme aus dem Hackschnitzelkessel oder der Luftwärmepumpe über ein isoliertes Doppelrohrleitungsnetz in Form von max. 80 °C heißem Wasser (Vorlauf) zu den einzelnen Wohnhäusern transportiert. Dort wird die Wärme mit Hilfe eines Wärmetauschers (Wärmeübergabestation) an das bereits vorhandene Wärmenetz (Heizungssystem) des Hauses übergeben. Dabei wird immer nur so viel Wasser erwärmt wie zum aktuellen Zeitpunkt gebraucht wird. Das auf ca. 50 °C abgekühlte Wasser (Rücklauf) wird wieder zum BHKW zurückgeführt, wo der Kreislauf von neuem beginnt.

Wärmeaustausch in Ihrem Haus:

Durch das Nahwärmenetz wird das von der Wärmequelle aufgeheizte Wasser zu den Haushalten und der Schule, dem Kindergarten und der Turnhalle gepumpt. Dort findet dann mit Hilfe eines Wärmetauschers ein Wärmeaustausch statt. In diesem Wärmeaustauscher fließt das kalte Wasser des Heizkreislaufs vom Wohnhaus an dem heißen Wasser des Nahwärmenetzes vorbei und wird dabei aufgewärmt. Der Wärmetauscher werden im Haus anhand einer Hausübergabestation installiert. Es gibt zwei Arten von Hausübergabestationen: Eine herkömmliche Hausübergabestation und eine Hausübergabestation mit Frischwasserstation. Bei der Version mit Frischwasserstation ist ein zweiter Wärmetauscher verbaut, der das Frischwasser / Brauchwasser sozusagen „just in time“ erwärmt. Ein Boiler wird dadurch überflüssig.

Herkömmliche Hausübergabestation:

Hausübergabestation mit Frischwasserstation:

Vorteile der Frischwasserstation im Vergleich zu herkömmlichen Hausübergabestation:

  • Platzsparend, da kein Boiler notwendig ist und eine Frischwasserübergabestation nur minimal größter ist als eine herkömmliche Hausübergabestation.
  • Energiesparend, da das Wasser „just-in-time“ erwärmt nicht und lange in einem Boiler steht.
  • Hygienischer, da sich in einem Boiler z.B. Legionellen ansammeln können, solange das Wasser im Boiler steht.
  • Sehr niedrige Rücklauftemperatur im Netz, dadurch effizienter

 

Nachteile einer Frischwasserstation:

  • Der zweite Wärmetauscher geht in Ihren Besitz über. Falls dieser z.B. wegen Verkalkung erneuert werden muss, müssen diese Kosten von Ihnen getragen werden.

 

Bei der Installation jeglicher Wärmeübergabestation muss ein Umschluss Ihres Heizungssystems und ein hydraulischer Abgleich erfolgen. Der hydraulische Abgleich dient in unserem System dazu, die Leistung der Heizungsumwälzpumpe anzupassen, sodass die Energie aus dem Heizwasser optimal genutzt werden kann und Stromkosten eingespart werden. Ihren bestehenden Boiler können Sie weiterhin benutzen. Falls Sie bisher keinen Boiler installiert haben, wird eine Frischwasserstation interessant oder Sie schaffen sich einen herkömmlichen Boiler an.

Ihre bisherige Heizanlage wird überfällig.

Ihre Vorteile durch den Anschluss an das Nahwärmenetz

  • Erfüllen von gesetzlichen Vorgaben

Zur Förderung von Klima- und Umweltschutz ist in Baden-Württemberg 2015 das novellierte Erneuerbare-Wärme-Gesetz in Kraft getreten, das vorsieht, bei einer Sanierung der Heizungsanlage mindestens 15% der Wärmeenergie aus Erneuerbaren Energien, wie Solarkollektoren, Bioerdgas oder Nahwärme, nutzen zu müssen.

Auf Bundesebene wurde 2020 das Gebäudeenergiegesetz erlassen, das mit seiner Novellierung zum 1. Januar 2024 derzeit (Stand Mitte Juli 2023) in aller Munde ist. Demnach sollen künftig bei Sanierungen von Heizanlagen 65% der Energie aus erneuerbaren Energien stammen. In Bestandsimmobilien gilt allerdings das Erneuerbare-Wärme-Gesetz weiter (Quelle: um.baden-wuerttemberg.de).

Mit der Versorgung durch unsere Nahwärme – egal ob aus der Biogasanlage oder der Hackschnitzel/Wärmepumpe-Kombination werden die gesetzlichen Anforderungen mehr als erfüllt. Gerade vor dem Hintergrund der weiteren Verschärfung des Gebäudeenergiegesetzes in den nächsten Jahren, bietet die Nahwärme eine zukunftsweisende Alternative zu aufwendigen und teuren Sanierungen und dem zusätzlichen Einsatz von erneuerbaren Energien.

 

  • Einsparpotential bei der Heizungsanlage

Durch das Ersetzen Ihrer Heizungsanlagen entfallen Anschaffungs- und Wartungskosten und Betreuungsaufwand der Heizanlage und bieten somit ein enormes Einsparpotential. Falls Sie statt einer herkömmlichen Hausübergabestation eine Frischwasserübergabestation installieren, wird Ihr Boiler überflüssig und Sie können damit zusätzlich Wärmeenergie sparen.

 

  • kWh ist nicht gleich kWh – Zahlen Sie nur, was Sie auch verbrauchen!

Bei der bisher üblichen Feuerung in Privathäusern mit Erdgas oder Erdöl entstehen durch die Verbrennung folgende Teilenergien: nutzbare Energie und Abgas- und Abstrahlungsverluste (siehe Schaubild unten). Abgas- und Abstrahlungsverluste gehen ungenutzt verloren, werden aber automatisch mit dem eingesetzten Energieträger (Erdöl, Erdgas, …) in die kWh-Berechnung mit einbezogen und dadurch mit bezahlt. Entgegen der konventionellen Wärmeversorgung wird mit Nahwärme eine direkt nutzbringende Leistung erbracht. Dies liegt daran, dass die Wärme über heißes Wasser direkt ins Haus transportiert wird. Hierbei entstehen keine Abgas- oder Abstrahlungsverluste, wie bei der eigenen Feuerung. Bei der Nutzung von Nahwärme wird also nur gezahlt was verbraucht wird und die kWh entspricht direkt dem Verbrauch. Daher ist die Einheit kWh bei einer herkömmlichen Wärmeversorgung nicht direkt mit der Einheit kWh bei Nahwärme vergleichbar.

 

  • Preisanstieg von Erdöl und Erdgas umgehen

Die Ressourcen von Erdöl und Erdgas sind begrenzt. Dadurch wird der Preis dieser fossilen Energieträger zukünftig weiter ansteigen. Da wir unsere Wärme selbst produzieren, entkoppeln wir uns nahezu vom Weltenergiemarkt. Nahwärme garantiert langfristig sichere und kalkulierbare Preise weitgehend unabhängig davon, welche Kapriolen der Weltenergiemarkt schlägt.

Auch werden aktuelle und zukünftige Regierungen die CO2-Bepreisung als Mittel der Wahl nutzen, um fossile Energieträger zu verteuern und somit aus dem Markt zu verdrängen. Durch die Ereignisse der Weltpolitik zeigte sich 2022 wie abhängig wir von ausländischen Energieimporten sind und zu welchen Preiseskapaden dies führen kann.

Wie verlässlich ist Nahwärme?

Basierend auf den Klimadaten von Gussenstadt der letzten 30 Jahre und die dadurch benötigte Wärmeenergie, wurde das vorhergehende Wärmekonzept entwickelt. Da das bestehende Nahwärmenetz sein Versorgungslimit erreicht hat, wird für die Nahwärmeversorgung des restlichen Dorfes ein neues Nahwärmenetz mit anderen Energieträgern von Nöten. Es wurden verschiedene regenerative Energiequellen durchgerechnet (Solarthermie, Geothermie…), aber bei keiner anderen als der Folgenden konnte ein brauchbarer Energiepreis berechnet werden.

Wir garantieren 24 h an 365 Tagen im Jahr die sichere Wärmeversorgung Ihrer Gebäude mit drei BHKWs (205, 400 und 1169 kW), zwei Hackschnitzelkesseln (1500 kW und 500 kW), zwei 150 kW Wärmepumpen zur Rücklaufanhebung, sowie zwei Ölspitzenlastkesseln (1800 kW und 3000 kW) und drei Pufferspeichern mit insgesamt 300 m3 Speichervolumen sowie komplett redundanten Pumpen- und Regelungssystemen.

Zwischen dem bestehenden und dem geplanten Nahwärmenetz lassen sich Synergien nutzen. Im Sommer wird die überschüssige Wärme vom bestehenden in das geplanten Nahwärmenetz geschickt, und im Winter aufgrund der baulich/biologischen Grenzen des Fermenters die Wärme der Hackschnitzelfeuerungsanlage in das bestehende Netz gespeist.