Fermenterrevision

Dieses Jahr stand die Revision unseres Fermenters an. Am 20. Juli war es soweit, dass die Teams von BSG Biogas-Service und der Hölzl GmbH anrückten, zudem ein ca. 6-Mann großer Trupp unserer Betreiber der Biogasanlage. Es ging recht schnell, dass das Tragluftdach fiel und die Balken und Bretter darunter zum Vorschein kamen. Sie sahen allerdings nicht mehr so schön neu aus, wie damals als sie verbaut wurden. Nun waren sie mit einer gelblichen Kruste überzogen. Die Schwefelablagerung war in den letzten 10 Jahren also erfolgreich. Durch das Ablagern des Schwefels wird das entstandene Biogas gereinigt. Nachdem die Bretter entfernt waren, kam der Saugbagger der Hölzl GmbH zum Einsatz. Das verbliebene Gärsubstrat, das noch im Fermenter war, wurde raus gesaugt. Und das war Einiges, obwohl die Fütterung der Anlage schon seit Tagen zurückgefahren wurde und der Inhalt größtenteils in die drei Gärrestlager umgepumpt war. Am Ende waren es noch hauptsächlich Erde, Steinchen etc., die sich über die Jahre unten im Fermenter abgelagert haben. Diese wurden mit zwei Schaufelladern, zum Saugrohr des Saugbaggers verfrachtet und mit flüssigen Anteilen vermischt, anschließend abgesaugt und dann abtransportiert. Die schweren Balken wurden mit einem Autokran der Firma Hölldobler einzeln entfernt. Im Fermenter waren dann die Heizschlangen und Rührwerke wieder gut sichtbar. Alles also noch da, was 2012 verbaut wurde. Auch die Heizschlangen wurden sauber gereinigt um etwaige Schäden festzustellen und wieder eine volle Wärmeübertragung zu gewährleisten. Trotz den Ablagerungen und Verschleißerscheinungen über die Jahre, waren alle recht begeistert über den Zustand des Fermenters und seiner Heizanlage. Dies ist nicht zuletzt auch auf die Betreiber zurückzuführen.

Die Wartungswoche lief zunächst wie geplant und doch kam es am Ende noch kurz zu Aufregung, weil die Spedition das neue Dach nicht termingerecht liefern wollte. Viele Telefonate später lieferte Elmar Zahn dann die Lösung. Herzlichen Dank dafür! Das Dach kam dann zwar verspätet, aber am Samstagmorgen war es dann da. Das Team von Timo Herfter und unsere Männer waren sich nicht zu schade dann an diesem Wochenende die neuen Folien anzudübeln und aufzubauen. Für alle war es eine interessante, aber auch ganz schön anstrengende Arbeit. Bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen bis 30 °C wurde nicht nur einmal geschwitzt. Außerdem war der stechende Schwefelgeruch vor allem zu Beginn der Woche wenig angenehm.

Mit neuer „Kopfbedeckung“ wurde dann im Fermenter seit dem 26.06. die Fütterung wieder langsam erhöht, sodass die Bakterien allmählich ihre gewohnte Arbeit aufnehmen konnten. Jetzt läuft die Biogasanlage wieder auf Hochtouren. Wir sind dankbar, dass alles ohne weitere Zwischenfälle funktioniert hat. Denn Arbeiten mit Methan ist nicht ganz ungefährlich.

Hintergrund zur Fermenterrevision:

Ablagerungen, die sich im Laufe der Zeit im Fermenter durch das eingebrachte Substrat ansammeln, führen zu einer langsam fortschreitenden Beeinträchtigung (Fermentervolumen, Heizwärmeübertragung, Einschränkungen der Rührwerke, etc.).

Außerdem findet an Seilzügen der Rührwerke etc. ein natürlicher Verschleiß statt, der sich bei einer Behälterrevision angenehmer beheben lässt, als wenn beispielsweise ein Seilzug im Regelbetrieb, solange der Fermenter voll ist, seinen „Geist“ aufgibt.

Im Zuge des technischen Fortschritts ist der Fermenter mit dem neuen grauen Dach besser „bestückt“ als mit dem vorherigen dunkelgrünen Dach. Vom Material wesentlich dichter und mit größerem Gasspeichervolumen bleibt es auch bei heißen Tagen kühler als das grüne Dach. Bedeutet, das Gas erhitzt sich nicht so schnell, dehnt sich nicht so stark aus und braucht dann nicht so viel Platz. Damit bleibt wieder mehr Gasspeichervolumen um die Biogasanlage maximal flexibel zu fahren.